Gebrochene Schwingen - Eine DnD Story

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Lennoth
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Gebrochene Schwingen - Eine DnD Story

Beitrag von Lennoth »

Ihr wollte eine Geschichte? Dann lasst mich euch erstmal etwas zu mir erzählen ...

Mein Name ist Lennoth. Ich bin ... war ein Drache. Genau genommen ein roter, aufgezogen von goldenen Drachen. Sie wollten mich erziehen, mir beibringen, mich gegen meine wilde brennende Natur zu wehren. Doch sie haben versagt. Und ihr Versagen haben sie hinter einem roten, brennenden Mal auf meiner Brust verborgen. Und mich unter einer grotesken, halbmenschlichen Gestalt mit Krallen.

Dieser Umstand hat mich durch allerlei Lande geführt, auf der Suche nach einem Weg, meinen Fluch zu brechen. Schließlich fand ich mich in einer uralten Ruine wieder, in Begleitung eines Diebes, eines Berserkers mit Orkblut und eines Messing-Drachengeborenen. Die Wände waren voller bildlicher Darstellungen und drachischer Texte, welche die Legende von Sinu erzählt haben: Vor Jahrtausenden tobte ein Krieg zwischen goldenen und schwarzen Drachen. Schließlich konnten der goldene Drache Doctrinus und der Held Sinu den mächtigsten der schwarzen Drachen bezwingen; Farideah.
Ich kannte diese Legende bereits, hätte die Abbildungen dennoch gerne weiter betrachtet. Denn diese Ruine ... ich bin dort gestorben. Ein Geist hat uns angegriffen und unsere Gruppe gespalten. Doch das war nicht das Ende. Nicht für mich.

Dunkelheit umhüllte mich. Eine kalte Finsternis, die jegliches Zeitgefühl und jeden Sinn zu verschlingen schien. Und plötzlich erschien ein Licht. Ein von Flammen umhülter Schädel, der mir ein Versprechen gab. Und eine Aufgabe gab: "Ich werde dich zurück bringen. Zurück zu den lebenden, damit du dein Schicksal erfüllen kannst; Verhindere Farideahs Rückkehr."
Ich öffnete die Augen. Mein Körper lag genau dort, wo ich gestorben war. Man hatte mich anscheinend ausgeraubt, denn all meine Wertsachen und mein Gold waren weg. Und zurück im nahe liegenden Dorf erwarteten mich noch mehr böse Überraschungen.

Das Dorf war zu Asche verbrannt. überall verbrannte Leichen, zerstörung und lose Knochen. Die wenigen überlebenden erzählten von Untoten und einer Nekromantin, die ein riesiges, schwarzes Herz bei sich trug. Mir war klar, das dies bedeutete. Doch es war mir egal, denn unter den Toten schien eine Person besonders hervor: Markus. Ein alter Freund von mir. Eingeschlossen in einem Eisblock, gemeinsam mit einem Firbolg. Ich befreite die beiden, doch für Markus kam jede Hilfe zu spät. Er war tot.
Der Firbolg hingegen war überraschenderweise noch am Leben, sogar bei Bewusstsein. Mir fiel ein Mal auf seiner Hand auf, ein von Flammen umhüllter Schädel. Ein Blick auf meine Hand verriet, dass auch ich ein solches Mal trug. Das Schicksal hat einen grausamen SInn für Humor ...

Gemeinsam mit einer neuen Gruppe machten wir uns auf den Weg, die Nekromantin zu verfolgen. Sie schienen bereits mit dem Herzen zu tun gehabt zu haben und bestätigte, dass es tatsächlich das Herz von Farideah war. Keine gute Kombination.
Ihre Spur führte in ein unterirdisches Höhlensystem, voller alter Ruinen, Untoter und Minotauren. Doch nichts konnte uns aufhalten ... dachten wir zumindest. Ein Gorgone hat uns das Gegenteil bewiesen. Unser Barbar wurde versteinert und wir wurden dazu gewzungen, uns einen Wasserfall hinab zu stürzen, um zu überleben. Dort unten fanden wir ein Lager, das erst kürzlich verlassen schien. Die Bücher darin beschäftigten sich mit allem Rund um Magie. Darunter auch, wie man Teleportationszirkel zeichnet und benutzt. Solche, wie einer in der Mitte des Lagers aufegezeichnet war. Ich war der einzige, der die Bücher lesen konnte.

Der Zirkel brachte uns in einen Dschungel. Der Dschungel von Chult, wie wir nun wissen. Ein Kontinent, dessen Hauptstadt Nyanzanohafen von allerlei Wesenheiten bewohnt wird und von Handel lebt.
Nach einigen Entgleisungen hatten wir ein Ziel: Onu. Eine Ruinenstadt, die von mehr Legenden umwoben wird, als Leute tatsächlich versucht haben, sie zu suchen. Wir angagierten einen WIldführer, der uns auf der Suche nach Onu durch den Dschungel führen sollte. Auf dieser Suche wurden wir von diversen Wesenheiten angegriffen. Seelenfressende Affen, riesige Raubvögel mit bezauberndem Blick, Armeen von Untoten, eine Zeitreiseglocke ... wir hatten drei Leute verloren, bevor wir überhaupt etwas fanden, das nach einer Stadt aussah. Doch wie sich herausstellte, war dieser Ort weder Onu, noch eine gute Idee.
Denn tief unter Stadt, in einem dunklen Höhlensystem, fanden wir einen Teleportationszirkel. Als ich ihn aktivierte, fingen die Linien und Runen auf ihn das brennen an und mir wurde klar, was geschah. Wir wurden in die Hölle gebracht.

Die erste Hölle. Ein unheiliges, dunkles Reich von Teufeln und Dämonen. Und das sollten wir sehr bald lernen, denn es gab nur ein Licht in dieser Welt, worauf wir treudumm zu gingen. Wie sich herausstellte, war dies die Herrin dieser Hölle. Ein Erzdämon, der unseren Schurken mit einem Schlag beinahe umbrachte. Wir waren mit ihr gefangen und ich sah das Licht meines Lebens schon vorbeiziehen. Doch sie verschonte uns. Zu einem Preis.
Der Drang des Überlebens ließ uns einen Pakt mit ihr eingehen. Sie würde uns nach Nyanzanohafen bringen und uns einen Dolch geben. Dafür sollten wir diesen Dolch durch das Herz eines Priesters stoßen. Widerwillig nahm ich diese Bedingungen an. Und wir erfüllten den Auftrag ... leider.

Wir erfuhren, dass unser kleines Abenteuer mit der Zeitreiseglocke uns 10 Tage vor unserer eigentlichen Ankunft in die Stadt brachte. Damals wussten wir, dass wir die Nekromantin um einen Tag verpasst hatten. Wir wussten also, wo sie sein wird und wann sie dort sein wird; in 9 Tagen am Zirkel, der uns nach Chult brachte. Ich bereitete mich vor.
In Erinnerung an meinen alten Freund Markus, der eingefroren inmitten des Dorfes zur Schau stand, stellte ich etwas her. Einen magischen Orb, der jeglichen erlittenen Kälteschaden reduziert. Nichts weltbewegendes, aber in dieser kurzen Zeit das beste, was ich hätte herstellen können. Und so legten wir uns auf die Lauer.
Es dauerte nicht lange, bis die erste Vorhut durch den Zirkel kam. Ein Trupp Untoter, keine große Herausforderung für uns. Danach eine zweite Welle; eine Untote Rüstung mit Fußvolk. Ich wurde in den Nahkampf gezwungen, doch haben meine Krallen und meine Magie nmich nicht enttäuscht.
Dann kam das, worauf wir gewartet hatten; die Nekromantin. In Begleitung eines untoten Ogers erschien sie auf dem Zirkel und wirkte ihre dunkle Magie. Nun, sie versuchte es zumindest. Denn unter den Gegenständen, die wir auf unseren Abenteuern gefunden hatten, war ein grüner Marmorstein. Ein magischer Gegenstand, der jeden Zauber abbrechen kann. Die Nekromantin kam nur ein mal zum Zug, im gesamten Kampf.
Als die Waffen sich legten, war der Teleportationszirkel von einem Schlachtfeld umgeben. Blut, zerborstene Knochen, eine geköpfte Nekromantin ... und ein schwarzes Drachenherz. Wir hatten es. Doch was damit tun? Und wir mussten schnell sein, denn das Herz begann, uns zu beeinflussen. Es veruschte, uns seinen Willen aufzuzwingen.

Nach einer angeheizten Diskussion konnte ich meine Kameraden überzeugen. Es gibt auf Chult eine rote Drachin, Zu'uzndelor. Nicht unbedingt die besten Bedingungen, aber unsere einzige Chance. Ein roter Drache sollte zumindest kein Interesse an Konkurrenz haben. Dachte ich zumindest ...
Noch bevor wir mit ihr reden konnten, griff sie uns an. Alle meine Beschwichtigungsversuche stießen auf taube Ohren. Und als Zu'undelor ihren letzten Feueratem auf mich stieß, tat einer von uns etwas, das ganz Chult dem Untergang weihte.

Styx, unser Dieb, stieß das schwarze Herz mitten in Zu'undelors Feueratem. Wir hatten bereits früher erkannt, dass das Herz allerlei Energie absorbiert, mit der es in Kontakt kommt. Darunter auch den dämonischen Dolch...
Der Drachenatem war alles, was Farideah brauchte. Eine uralte, tiefe Stimme ertönte in drachischer Sprache: "endlich ... ". Und bevor ich fragen konnte, was dies bedeutet, brach in der Drachenhöhle ein Kampf jenseits unserer Grenzen aus. Flammen uns Säure stießen umher und als der Kampf sich legte, floh Zu'undelor, dicht gefolgt von einem schwarzen Drachen, dessen Größe allen Legenden gerecht wurde.

Wir waren gebrochen. Besiegt. Das ganze Abenteuer über nannten mich die Leute abwertend "Echse", oder "Mischling". Und dieses eine mal wollte ich tatsächlich kein Drache sein. Ich wünschte, ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen Drachen zu fragen. Styx war tot und der mächtigste und böseste schwarze Drache aller Zeiten wurde befreit. Durch meine Naivität ...

Wir sammelten unsere Kräfte. Selbst die Hölle sandte uns Hilfe gegen Faridaeh, in Form eines Kriegers voller dämonischer Kraft. Wir durchsuchten die Bibliothek der Stadt, auf der Suche an Anhaltspunkten, wie Doctrinus und Sinu die Schlacht damals für sich entscheiden konnten. Und wir wurden fündig.
In uralten Büchern war die Rede von Sinu's Ausrüstung: ein Brustpanzer, ein Speer, ein Schild und ein Schwert. Und es wurde ein Ort genannt: Krisabal. Dort sollen Mönche leben, die des öfteren schon mit Drachen zu tun hatten. Der Ort war auf unserer Karte auf der Spitze eines Berges eingezeichnet.

Groß war unsere Überraschung, als wir ohne weitere Probleme Zugang zu deren Dorf erhielten. Vielleicht hatte meine Aussage, dass Faridaeh zurück sei, etwas damit zu tun.
Kirsabal, ein Dorf von Arococra, vogelähnlichen Humanoiden. Doch das beste ist, dass sie die ersten waren, die mich als das akzeptierten, was ich bin. Sie nannten mich Drache. Und ihr ältester, der sich mir als Repräsentant einer höheren Macht vorstellte, konnte mir Fragen zu meinem Fluch beantworten. Auch er nannte mich Drache und stellte sogar Fragen zu meiner Persönlichkeit. Er gab uns die Runen für einen Teleport nach Onu. Dort sollten der Speer und der Schild liegen. Das Schwert und der Brustpanzer wären in Nyanzanohafen, meinte er.

Unsere Freude hielt aber nicht lange an. Als wir zurück in der Stadt waren, stand sie in Flammen und schreie über einen Drachenangriff machten sich breit. Faridaeh hatte die Stadt angegriffen. So viele Tote ... meinetwegen. Einen Tag, dutzende verbrannte Häuser und eine mobilisierte Miliz später hatten wir das Schwert und den Brustpanzer. Nun mussten wir nur noch nach Onu.


Und nun sitze ich hier. In einem alten Wachhaus, am Rand der uralten, legendenumwobenen Stadt. Begleitet von einem selbstsüchtigen Soldaten, einem Diener der Hölle und der einzigen guten Seele auf diesem verdammten Kontinent. Meine Narben und Male werden immer mehr, je länger diese Katasprophe andauert. Doch das ist egal. Wir müssen denn schwarzen Drachen aufhalten, selbst wenn wir dabei sterben.
In dieser Geschichte sind zu viele dunkle Mächte am Werk. Das werde ich korrigieren. Heute Nacht, wenn alle schlafen, werde einen Teleportationszirkel aufzeichnen. Ich werde zurück nach Kirsabal gehen und mich mit dem Ältesten dort unterhalten. Ich werde der Macht, für die ersteht, einen Schwur leisten:


"So wie ich nach der Erlösung meiner Selbst suche,
möchte ich auch zur Erlösung anderer beitragen.
Ich werde die Unschuld allen Lebens achten,
Jene auf den rechten Weg zurück führen,
die ihn verloren hatten.
Mein Schild soll alle schützen,
die zu bösem gezwungen wurden, ohne es zu wollen.
Mein Schwert wird alle bestrafen,
die sich weigern, auf den Weg des Friedens zurück zu kehren.
Und ich werde die Welt vor Faridaeh befreien.

Das schwöre ich, im Namen aller,
die bereits gefallen sind."





Markus, Taman, Quavasha, Orryn, Styx, Zu'undelor, die Nekromantin, die nur vom Herz korrumpiert wurde, die beiden Drachengeborenen, der Firbolg, der Halbork, die ganze Stadt Nyanzanohafen ... ich werde euch Rächen. Das schwöre ich.
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Hanna
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Re: Gebrochene Schwingen - Eine DnD Story

Beitrag von Hanna »

Danke für die Geschichte :)
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